Like Lovers Do
Memoiren der Medusa

nach Sivan Ben Yishai



Semesterprojekt 4. Semester
in Kooperation mit der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch (Premiere 23.09.23)


Ihr liebt die 90er-Jahre und sucht nach einem passenden Outfit oder seid einfach ein bisschen nostalgisch?

Ein Eiscafé. Oder ist es ein Tempel? Fünf beste Freundinnen löffeln den bittersüßen Banana-Split des Patriarchats. Ihre Hände sind klebrig. Mit leuchtenden Augen basteln sie an ihren imaginären Traummännern. Sie ahnen noch nichts von Poseidon, der Medusa missbraucht, von Athene, die sie bestraft oder dem Schwert des Perseus. Und als sie es ahnen, warnen sie sich nicht. Und als sie es erleben, nimmt das Schweigen neben ihnen Platz. Ihre Augen drehen sich nach innen und werden zu Knochen.

Aus dieser Versteinerung heraus öffnet ein Ensemble die Wasserhähne der Körpererfahrungen und hört dem zu, was hervorsprudelt und zischelt; der nahen und der fernen Gewalt. Motive und Lops schwellen an zu einem Lied, mit dem sie sich synchronisieren.

Wir folgen in dieser Geschichte nicht dem Heros, wir folgen dem Monster. Was muss Medusa tun, um selbst Heldin zu sein? Wie können wir unsere harte Haut der Scham verlassen und endlich ungeschminkt erzählen, obwohl wir Lippenstift tragen?



Mit: Luisa Krause, Muriel Leinauer, Tanja Linnekogel, Paul Voell

Konzept: Lisa Meyer, Taale Frese

Regie: Lisa Meyer

Dramaturgie: Taale Frese

Bühne: Florian Fischer

Kostüm und Make-up Design: Jonas Roscher

Sound und Live Musik: Fen König

Choreografie: Carolina de Vega

Objekte: Jonas Olbrich

Mit Unterstützung des Deutschen Bühnenvereins Landesverband Berlin

Fotos Lea Greub greuble

Poster: Jonas Roscher